27.06.2003

Elektro-Rohinstallationen

Diese Woche hat auch die Fa. Elektro Schnell aus Neuenstein mit dem Einziehen der Leitungen in die bereits im März verlegten Leerrohre begonnen. Was jetzt relativ unspektakulär aussieht basiert im Gegensatz zu anderen Gewerken des Innenausbaus auf einer sehr gründlichen Vorplanung durch Herrn Schnell, die bereits im August 2002 vollständig abgeschlossen war. Es existieren also bereits Detailpläne, die älter sind als die Ausführungspläne des Architekten. Die Führung der Leitungen wird durch die bereits im März in die Betondecken eingelegten Leerrohre bestimmt, Änderungen und Ergänzungen sind nun schwer bzw. nicht mehr möglich, da im Gegensatz zur konventionellen Bauweise mit Estrich keine zusätzlichen Kabelwege bereitgestellt werden können.   

Die Elektroausstattung unseres Passivhauses hat für uns von Anfang der Planungsphase an einen sehr hohen Stellenwert gehabt, denn die intelligente Steuerung der Passivhaustechnik erfordert Regelmechanismen, die in konventioneller Ausführung nur schwer zu realisieren sind. Die Mehrkosten einer EIB-basierten Regelung wird sich bereits mittelfristig für uns auszahlen, denn eigentlich jede aktive Komponente wie Lüftungsanlage, Wärmepumpe, Jalousien  bzw. Schiebeläden, Heizungsventile, Temperaturfühler innen und außerhalb des Gebäudes, Solarkollektorpumpen und vieles mehr werden über EIB gesteuert.

Zudem werden über das auf einem 24V Bus basierenden Steuersystems Netzfreischaltungen der Schlafräume realisiert, welche im Gegensatz zur konventionellen Netzfreischaltung, die 230V-Leitungen vollständig vom Stromnetz trennen kann. Die Freischaltung erfolgt dabei nicht nur in den direkt im entsprechenden Raum verlegten Stromkreis, sondern auch die Stromkreise im jeweiligen Boden (Decke des darunter liegenden Raumes) werden in die Netzfreischaltung einbezogen.

Trotz Netzfreischaltung bleiben die Schalt- und Regelfunktionalitäten der Buskomponenten aktiv, sind Radiowecker neben dem Bett normalerweise ein Problem können über EIB bzw. die Haustelefonanlage diese Funktonalitäten anderweitig zur Verfügung gestellt werden.     

Die Rückwand des Bettes im Schlafzimmer (Leitungsrohmontage). Neben dem Bett steht ein "Klein-Display" zur Kontrolle aller Funktionalitäten des gesamten EIB-Systems zur Verfügung. Telefon am Bett ist wie auch CAT-6 Anschluss selbstverständlich

Material und Hilfsmittel (Kabel sind halogenfrei). Alle im Haus verlegten Leitungen sind PVC-frei.

 

 

Staubfreies Fräsen der Leitungsschlitze (Fa. Schnell) Beton wird mit der Hilti geschlitzt

 

 

Das Einziehen der Leitungen beginnt.

Zuerst muss das entsprechende Leerrohr im Schacht herausgefunden werden (einmal ins Leerrohr pusten!)

 Vom Schacht aus wird dann ein Zugseil mit einer "Druckluftangel" durch das Leerrohr geblasen.

An den Haken des Zugseils wird dann je nach Kabelart (entsprechend der Kabeldicke) entweder ein Zugdraht oder direkt die entsprechende Leitung angebunden.

Mit der Zugleine wird dann das Kabel oder der stabilere Zugdraht durch das Leerrohr gezogen.

Die Verlegung ist auf diesem Wege natürlich aufwendiger als bei der Estrichverlegung, Mehrkosten sind daher gerechtfertigt.

Übergang von Betondecke zu Wand.

Das Resultat, eine strukturierte Verkabelung.

Die Einbaustrahler sitzen in Kaiser Einbaudosen, welche bereits in die Betondecke einbetoniert wurden.

Montage der Unterputzdosen.

 

Bautagebuch Inhalt | eine Seite vor | eine Seite zurück |

nächste Seite Fa. Schnell | letzte Seite Fa. Schnell |

 

www.bauweise.net