Schwerpunkt Frühjahr 2004 - Wärmepumpen

Heizen mit Umweltwärme


Die Heizungs-Wärmepumpe nutzt die Wärme aus der Umwelt zum Heizen. Sie eröffnet somit ein großes Potenzial zur Einsparung von Heizenergie. Insbesondere Gebäude mit gutem Wärmeschutz bieten die besten Voraussetzungen für den Einsatz der Wärmepumpe.

Ein wichtiger Bestandteil einer Wärmepumpen-Heizungsanlage ist die Wärmequelle. Über die Wärmepumpe wird Umweltwärme aus dem Erdreich, der Luft oder dem Grundwasser zum Beheizen der Wohnung nutzbar gemacht. Die Temperatur dieser Wärmequellen hat einen großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der gesamten Heizungsanlage.

Die Heizungs-Wärmepumpe gewinnt aus einer Kilowattstunde elektrischer Energie ein mehrfaches an Heizwärme. In Verbindung mit einem Niedertemperaturverteilungssystem, z. B. einer Fußbodenheizung, erreichen Heizungs-Wärmepumpen, die das Erdreich als Wärmequelle nutzen, Jahresarbeitszahlen von vier und mehr. Das heißt, drei Viertel der Jahresenergie stammen aus gespeicherter Sonnenwärme und nur ein Viertel aus der elektrischen Antriebsenergie.

Und so funktioniert das System:


Die Funktionsweise der Wärmepumpe entspricht der eines Kühlschranks. Beim Kühlschrank wird dem Kühlgut über den Verdampfer die Wärme entzogen und über den Verflüssiger an der Rückseite des Gerätes an den Raum abgegeben. Bei der Wärmepumpe wird der Umwelt Wärme entzogen und dem Heizsystem zugeführt.

Die Wärme wird von einem Arbeitsmittel transportiert, das im geschlossenen Kreislauf der Wärmepumpe zirkuliert. Es verdampft bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck und entzieht dabei der Wärmequelle, also dem Erdreich, der Umgebungsluft oder dem Grundwasser Energie.

Wenn Sie sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, eine Wärmepumpe zum Beheizen Ihres Hauses einzusetzen, werden Sie zahlreiche unterschiedliche Aussagen zur Effektivität, Umweltfreundlichkeit oder zu Leistungszahlen hören. Nicht alle Wärmepumpen arbeiten gleich und nicht alle sind wirklich ein gewinn für Geldbeutel und Umwelt.

 

Um sich ein umfassendes Bild machen zu können, müssen auch kritische Beiträge beachtet werden, wie z.B. Ökotestberichte,  Prüfberichte des WPZ Töss, Energiesparhaus.at-Tipps, Boxer99, EVA, und wohl keine andere Heizungstechnologie wird derart kontrovers in den einschlägigen Bauforen diskutiert wie die Wärmepumpe: Suchen Sie nach Beiträgen in den Foren:

www.energiesparhaus.at

www.haustechnikdialog.de

www.bau.net, www.bau.de

Wärmepumpeninitiative WIB

Forum Treffpunkt Kälte

Was man bedenken soll

  • Für das Bad ist oft ein E-Heizstrahler zusätzlich erforderlich, der das Bad schnell aufheizen kann
  • Für die Warmwasserbereitung ist zusätzliches System vorteilhaft, welches aber zusätzliche Kosten verursacht
  • Die Ökobilanz ist schlechter als bei Pelletsheizungen, da der Strom im Winter zu einem wesentlichen Teil aus fossilen Energieträgern kommt.
  • Warmwasserwärmepumpe: Kalkulieren Sie, ob nicht die Warmwasserbereitung mit der Heizung (im Winter) und eine Solaranlage (im Sommer) günstiger ist.
  • Großer Platzbedarf im Garten (oder teure Tiefenbohrung)
  • Niedrige Betriebskosten, wenn die Voraussetzungen stimmen.
  • Aus Umweltschutzgründen einer Öl- oder oft auch einer Gasheizung vorzuziehen.
  • Geringer Platzbedarf, kein Lagerraum notwendig
  • Absolut gefahrloser Betrieb
  • Völlig automatisch, dadurch sehr komfortabel

EVU Sperrzeiten

Die Nutzung von verbilligten Wärmepumpen-Sondertarifen der jeweiligen örtlichen Energieversorgungsunternehmen (EVUs) bedingt oft eine unterbrochene Betriebsweise. Die Stromzufuhr kann für z.B. 3x2 Stunden innerhalb von 24 Stunden unterbrochen werden. Daher muß die tägliche Heizleistung innerhalb jener Zeit, in welcher Strom verfügbar ist aufgebracht werden.

Beispiel: Theoretische Auslegung bei 3x2 Stunden Sperrzeit: Berechneter Wärmebedarf ohne Sperrzeiten: 9 kW. Maximale Sperrzeit: 3x2 Stunden = 6 Stunden. Das ergibt 18 Stunden Verfügbarkeit.

Theoretischer Wärmebedarf bei 6 Stunden Sperrzeit:

9 kW x 24h/18h = 12 kW (d.h. 33% Zuschlag)

Tip: Die Wärmebedarfsberechnung zielt auf die jeweils minimale Außentemperatur und Beheizen aller Räume gleichzeitig ab. Daher hat sich in der Praxis ein geringerer Zuschlag von ca. 20% bei Fußbodenheizung bewährt: z.B. 9 kW x 1.2 = 10.8 kW.
 

Die Heizungs-Vorlauftemperatur

Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Temperatur der Wärmenutzungsanlage ist, um so höher ist die Leistungszahl der Wärmepumpe und um so niedriger sind damit die Heizkosten.

Um dies zu erreichen ist ein großflächiges Wärmeabgabesystem zu wählen. Ideal sind dafür Niedertemperatur Fußbodenheizungen und Wandheizungen geeignet (bis 35°C Vorlauftemperatur). Weiters garantiert Niedertemperatur-Strahlungswärme maximale Behaglichkeit. Bei einer Radiatorenheizung ist diese für max. 55°C Vorlauftemperatur auszulegen.

Speziell für Vorlauftemperaturen von 55°C bis 65°C hat OCHSNER die Serie "R" (Renovierung, Radiatorenheizung) entwickelt... mehr dazu in der Rubrik "Nachrüstung"

Wenn die bisherigen Informationen Sie nicht abgeschreckt haben, lesen Sie weiter 

www.bauweise.net