Anforderung an den Architekten und Planer

Gute Architektur setzt technisches Denken setzen voraus, dass man sich mit Technik und deren Auswirkungen im Ganzheitlichen befasst. Bezogen auf den Bau eines funktionsfähigen Hauses bedeutet das: Von Anfang an muss der gesamte Energiehaushalt eines Gebäudes in die Planung einbezogen und optimiert werden. Lüftung, Heizung, Warmwasserversorgung, Beleuchtung und Haushaltsgeräte müssen sehr rationell mit Energie umgehen.

Eine durchdachte Planung dient dazu passive Energieverluste zu vermeiden und aktiv Energiegewinne zu erzielen. Eine gute Planung hat dadurch meist auch einen ökonomischen Nutzen. Es reicht aber nicht aus Technologien, wie Wärmepumpen, Photovoltaik, oder Steuerungssysteme, wie Wärmedämmung oder Fenster so einzusetzen, dass die einzelnen Bausteine optimal eingesetzt werden, sondern es ist eine Planung zu erstellen, die die Zusammenhänge darstellen kann.

Erst wenn alle  Möglichkeiten zur Vermeidung von Energieverlusten ausgeschöpft sind, bekommen aktive Werkzeuge zur Energiegewinnung einen Sinn. Nicht alle technisch mögliche Technologien müssen eingesetzt werden, um ein optimales Endergebnis zu erlangen. Energie sparen fängt bereits mit einem sparsamen Einsatz von Mitteln zum Sparen an.

Eine ganzheitliche Betrachtung befasst sich mit Handhabung und Nutzerverhalten wie auch mit Herstellung und Recycling. Um dem Ziel ein gutes Haus zu bauen näher zukommen, ist interdisziplinäres Wissen anzuwenden. Die zu betrachtenden Bereiche können individuell bewertet werden. Durch eine umsichtige Planung führen aktive und passive Komponenten zu einem ganzheitlichen Konzept. Die Mehrkosten, die durch den Mehraufwand entstehen, lassen sich mit einer intelligenten Planung so auf einen vertretbaren Rahmen begrenzen.

Die Qualität der Ausführungsplanung steigt

Ein Passivhaus verlangt eine gründliche Ausführungs - und Detailplanung, in die auch die Fachingenieure für Haustechnik und Statik verbindlich einbezogen sind. Die extreme Reduzierung des Energiebedarfs eines Passivhauses setzt eine lückenlose Planung der Dämm - und Dichtungsebenen der thermischen Hülle voraus. Das gesamte Gebäude ist auf der Suche nach Wärmebrücken konsequent durchzuplanen. Die Lösung von Detailproblemen lässt sich nicht auf die Bauphase verschieben. Diese vorausschauende Planung hilft auch, sehr genaue Ausschreibungen zu erstellen und so Mehrkosten während es Baues zu vermeiden.

Architekten sind Motoren des Passivhausbaus

Architekten können den Bau von Passivhäusern aktiv befördern. Sie können Bauherren motivieren und beraten, Ihnen zu Beginn eines Projektes die Chancen und Risiken eines Passivhausbaues darstellen. Architekten haben eine zentrale Position in der Gestaltung des Planungsprozesses. Sie koordinieren  die unterschiedlichen Beteiligten im Sinne einer erfolgreichen  Zusammenarbeit zur Realisierung des Passivhausstandards. Über die Zusammenarbeit mit Architekten lernen die  ausführenden Bauunternehmen die Anforderungen einer energiesparenden Bauweise kennen.

Das Passivhaus der 2. Generation

Von dem Wissen der Planer bisheriger Passivhäuser zu profitieren ist möglich.  Sowohl über das Passivhaus-Institut in Darmstadt als auch über andere Foren werden wichtige Erkenntnisse ausgetauscht. Uns stehen Berechnungsverfahren, Kennwerte, Ausführungsbeispiele, Produktlisten und Praxiserfahrungen zur Verfügung, die Ergebnis einer ca. 10 jährigen Pionierarbeit sind. Erst auf der Grundlage dieses Wissens anderer, das uns zugänglich gemacht wurde, kann ein funktionsfähiges Passivhaus gebaut werden, ohne das Rad neu erfinden zu müssen. Energiesparen ist sicherlich ein wichtiges, aber nicht das einzige Thema beim Neubau eines Gebäudes.

Planung von Passivhäusern

Während Niedrigenergiehäuser ohne großen Planungsmehraufwand von jedem Architekten, Bauträger oder jeder Fertighausfirma errichtet werden können, stellen Planung und Realisierung von Passivhäusern heute noch deutlich höhere Anforderungen an Architekten und Fachplaner. Eine Liste von Architekten mit Erfahrung in der Planung von Passivhäusern führt das Passivhaus-Institut, Darmstadt. Nun wird dem Bauherren, der ein Passivhaus bauen möchte geraten, dass er dieses Vorhaben nur mit einem erfahrenen "Architekten" bewerkstelligen kann. Hierzu möchte bauweise.net folgenden Vergleich als Denkanstoß beitragen. Falls Sie als Bauherr beabsichtigen zusätzlich zum Bau eines Passivhauses eine Familie gründen möchten, dann suchen Sie sich bitte eine Partnerin, die bewiesen hat, dass sie dazu in der Lage ist. Der Vergleich zum Passivhausarchitekten hinkt zwar ein wenig, doch sagen beide Ratschläge das selbe aus. Ein unerfahrener Architekt hat eventuell bessere oder neuere Ideen in der Umsetzung, welche nicht schlechter sein müssen. 

bauweise.net möchte Sie einladen, gemeinsam ein Haus zu planen und bauen und die Erfahrung offen zur Verfügung zu stellen.

 

 

Quellen:

Wege zu einem nachhaltigen Bauen,  Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V. Kriegerstrasse 17 70193 Stuttgart

BAUEN WOHNEN Niedrigenergiehäuser Information für Bauinteressenten und Planer Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz Kaiser-Friedrich-Straße 5 55116 Mainz

www.bauweise.net