23.11.2002

Drainage nach DIN 4095

 

Ringdränage - Kontrolle der Dränleitungen 
Nach DIN 4095, Abschnitt 8.1 müssen Dränleitungen kontrollierbar sein. Es muss die Möglichkeit zum Durchspülen bei jedem Richtungswechsel, z.B. an Gebäudeecken vorhanden sein. Hierzu sollte ein Spül- und Kontrollschacht von mindestens 300 mm Durchmesser vorhanden sein und Kontrollschächte passend zu den Rohrleitungen mit Anschlussstutzen und Reduzierstücken: 

 

Die DIN 4095 fordert eindeutig Sicherheit, Überprüfbarkeit und dauerhafte Funktion einer Dränung. Sie gilt für die Dränung auf, an und unter erdberührten baulichen Anlagen als Grundlage für Planung, Bemessung und Ausführung. Sie ist vor allem in Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Bauwerksabdichtung nach DIN 18195 zu sehen. Die DIN 4095 beschreibt die Bestandteile und Kriterien einer ordnungsgemäßen Dränanlage im Hochbau. Sie verlangt prüfbare Leistungskriterien und den Nachweis der Eignung der Baustoffe – und zwar sowohl für die Regelausführung als auch für darüber hinausgehende Sonderfälle. Soweit DIN-Vorschriften und Güterichtlinien vorhanden sind, müssen die Baustoffe diesen entsprechen. Die DIN 4095 beschreibt beispielhaft einen Regelfall zur Dränung vor Wänden, um dem Planer bei einfachen Gegebenheiten Berechnungen und Dimensionierungen zu ersparen.

 

Die unterschiedlichen Lastfälle für Drainwasser

Beispiel einer Drainage 

Kontrollschächte für Drainagen

(Quelle: Bilder Fränkische Rohrwerke)

 

Unsere Drainage (Aufbau und Ausführung)

 

Unsere Drainage befindet sich 45 cm unter der Bodenplatte in einem Graben, welcher mit Filterkies ausgefüllt ist. Um die Drainage (Optidrain - Stangenware) ist ein Filterflies (Geo 125-100-50 SGW) gewickelt.

Die Sohle der Baugrube ist mit Filterflies  (Geo 125-100-50 SGW) abgedeckt. Darauf befindet sich eine Schicht aus 35 cm verdichtetem Misapor Schaumglasschotter, welche wiederum mit einem Filterflies abgedeckt wird. 

Blick in den Drainagegraben

Optidrain - Drainage

umwickelt mit Geodrain Filterflies in Bett aus Filterkies

  Nochmals der genaue Aufbau v.u.

Erdreich mit Drainagegraben (braun)

Filterflies Geodrain Geo 125-100-50 SGW (rot)

Optidrain Drainage (orange)

Filterkies (grau)

Schaumglasschotter (gelb)

Die ausgeführte Form der Drainage hätte noch verbessert werden können. Um mittelfristige Sedimentation in den Drainagegraben mit Lehmteilchen zu verhindern, hätte das Filterflies gemäß dem Anwendungsbeispiels der Fränkischen Rohrwerke (s.o.) zuerst den Graben ausgekleidet, der dann mit Filterkies und Drainrohr befüllt worden wäre. Das Eindringen von Sand oder Lehmteilchen in die Drainage ist derzeit immer noch möglich. Die Drainage muss in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gespült werden. 

 

 

90 % aller Bauschäden im Kellerbereich sind auf Durchfeuchtungen zurückzuführen. Ursache dafür ist drückendes Wasser, das nicht rechtzeitig oder wirkungsvoll abgeleitet wird. Die Wasserbelastung tritt dabei in aller Regel seitlich an den Gebäudeaußenwänden auf, aber auch unterhalb der Bodenplatte. Dieser Wasserdruck führt zu mehr oder weniger starken Vernässungen der erdberührten Bauteile. Entsprechende Bodenschichten, z. B. bindige Böden, verstärken diese Gefahr. Früher wurde beim Hausbau weniger Wert auf die Dränung gelegt, da Kellerräume kaum wohnlich genutzt wurden. Dies hat sich geändert und zu entsprechenden baulichen Anforderungen geführt – auch bei der Dränung. Nur durch eine wirkungsvolle, rechtzeitige Ableitung des anfallenden Wassers können beachtliche Wasserschäden verhindert werden. Deshalb ist unbedingt auf eine vorschriftsmäßige Abdichtung und auf eine richtig bemessene und ausgeführte und damit funktionssichere Dränung zu achten. Besonders wichtig dabei: selbst trockene Baugruben während der Bauphase sind keine Garantie für überflüssige Dränmaßnahmen! Wenn vorbeugende Dränmaßnahmen vernachlässigt werden, so sind spätere Bauschäden bereits vorprogrammiert. Diese ziehen zum einen teure Sanierungen nach sich und schaden zum anderen dem Ruf des Bauhandwerks und aller Beteiligten am Bau.

 

 

 

 

 

 

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