Glas |
Die Herstellung von Glas ist schon seit langem
bekannt: die ältesten Glasfunde sind über 9000 Jahre alt.
Die wichtigsten Materialien für die Herstellung von Glas sind:
Diese Rohstoffe stehen auf der Erde in ausreichendem Maße zur Verfügung.
Nachdem bis 1900 Fensterglas ausschließlich im
Mundblas- und Gußtischverfahren hergestellt wurde, gelang es dem Belgier
Fourcault erstmals Flachglas unmittelbar aus der Wanne zu ziehen.
Das Floatverfahren, zu Beginn der 50er Jahre entwickelt, führte dazu, daß
heute Floatglas mit perfekten optischen Eigenschaften wirtschaftlich und
weltweit in ausreichenden Mengen hergestellt werden kann.
Glas ist eine Flüssigkeit mit fester Struktur: eine unterkühlte Schmelze.
Sonnenenergie gelangt relativ ungehindert durch die Glasscheibe in den Innenraum. Hier wird diese von Wänden und Böden absorbiert und zum großen Teil als langwellige Wärmestrahlung wieder abgegeben.
Die schlechten wärmedämmenden Eigenschaften von gewöhnlichem Einfachglas werden durch Verglasungseinheiten von mehreren Glasscheiben verbessert.
Aufbau:
zwei oder drei Glasscheiben
Zwischenräume luft- bzw. gasgefüllt
Ränder luft- bzw. gasdicht verbunden
TECHNISCHE WERTE | |||||||
k-Wert
gem. DIN 4108
Wärmedurchgangskoeffizient |
g-Wert
gem. DIN 67507
Gesamtenergiedurchlaßgrad im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 2500 nm in %. Die 3.Wärmeschutzverordnung berücksichtigt erstmals den g-Wert zur Bewertung von Solargewinnen.
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Lichtdurchlässigkeit L gem. DIN 67 507
Die Lichtdurchlässigkeit L drückt den direkt durchgelassenen, sichtbaren Strahlungsanteil im Bereich der Wellenlänge des sichtbaren Lichts von 380nm bis 780nm bezogen auf die Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges a aus.Die Lichtdurchlässigkeit wird in % angegeben. Die Bezugsgröße 100 ist eine unverglaste Maueröffnung. |
keq-Wert: äquivalenter
k-Wert
Energetisch gute
Verglasung bedeutet niedriger k-Wert bei hohem g-Wert. SF:
Koeffizient für solare Wärmegewinne
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Selektivitätskennzahl S
Mit der Selektivitätskennzahl
S wird das Verhältnis Lichtdurchlässigkeit ( L) zu
Gesamtenergiedurchlaßgrad (g) gekennzeichnet. |
Farbwiedergabe-Index
Ra gem. DIN 6169
Die Farbwiedergabeeigenschaften einer Verglasung werden durch den allgemeinen Farbwiedergabe-Index Ra auf einer Skala bis 100 angegeben.Der mit einer Verglasung maximal erreichbare Ra -Wert beträgt 99. |
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Wärmeschutz
Der Wärmefluß durch Isolierglas: Strahlungsaustausch zwischen den Scheiben infolge des Emissionsvermögens der Scheibenoberfläche für Wärmestrahlen, Wärmeleitung des Gases im Scheibenzwischenraum, Konvektion des Gases im Scheibenzwischenraum
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b-Faktor:
shading coefficient gem. VDI 2078
Verhältnis aus
g-Wert einer Verglasung und dem g-Wert einer 3mm dicken Einfachscheibe.
Der g-Wert dieser 3mm Einfachscheibe wird als Konstante mit 87% angesetzt.
Der "mittlere
Durchlaßfaktor b" ist die entscheidende Größe zur Berechnung der Kühllast. |
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Wärmefunktionsschicht.
Durch Beschichtung einer oder mehrerer Scheiben einer Isolierglaseinheit gelingt
es, den k-Wert von Isolierglas entscheidend zu verbessern: das Emissionsvermögen
(Emissivität E) der Glasoberfläche wird drastisch reduziert. Mit dem Wert 0,04 ist praktisch die physikalische
Grenze erreicht.
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Gasfüllung.
Eine weitere Möglichkeit zur Senkung des
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Weitere
Verbesserungen
Mit 3-fach
Isoliergläsern werden k-Werte von bis zu 0,4 W/m2K erreicht.
Zu berücksichtigen ist allerdings der damit verbundene geringere g-Wert. |
Einfluß des Rahmens auf den Wärmeschutz | ||||||||||||
DIN 4108, Teil 4 "Wärmeschutz im Hochbau" stuft die Fensterrahmen in Rahmenmaterialgruppen ein. | ||||||||||||
Rahmenmaterialgruppe 1: | Fenster mit Rahmen
aus Holz, Kunststoff und Holzkombinationen (z.B. Holzrahmen mit
Aluminiumbekleidung) ohne besonderen Nachweis. Fenster mit Rahmen aus beliebigen Profilen, wenn der Wärmedurchgangskoeffizient des Rahmens mit kR ![]() Anmerkung: In die Gruppe 1 sind Profile für Kunststoff-Fenster nur dann einzuordnen, wenn die Profilausbildung vom Kunststoff bestimmt wird und eventuell vorhandene Metalleinlagen nur der Aussteifung dienen. |
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Rahmenmaterialgruppe 2.1: | Fenster mit Rahmen
aus wärmegedämmten Metall- oder Betonprofilen, wenn der Wärmedurchgangskoeffizient
des Rahmens mit 2,0 <
kR ![]() |
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Rahmenmaterialgruppe 2.2: | wie 2.1, jedoch Wärmedurchgangskoeffizient
des Rahmens 2,8 <
kR ![]() (Zusätzliche Hinweise für die Kernzone der Profile siehe DIN 4108) |
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Rahmenmaterialgruppe 2.3: | wie 2.1, jedoch Wärmedurchgangskoeffizient
des Rahmens 3,5 <
kR ![]() (Zusätzliche Hinweise für die Kernzone der Profile siehe DIN 4108) |
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Rechenwerte der Wärmedurchkangskoeffizienten für Verglasungen (kV) und für Fenster und Fenstertüren einschließlich Rahmen (kF) (Auszug aus DIN 4108) | ||||||||||||
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Unter
Verwendung von Normalglas Einfachverglasung Isolierglas mit ![]() ![]() Isolierglas mit ![]() ![]() Isolierglas mit ![]() ![]() Isolierglas mit 2x ![]() ![]() Isolierglas mit 2 ![]() ![]() Isolierglas mit 2 ![]() ![]() |
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Unter Verwendung von Sondergläsern (Die Wärmedurchgangskoeffizienten für Sondergläser werden aufgrund von Prüfzeugnissen hierfür anerkannter Prüfanstalten festgelegt.) |
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Isolierglas mit ![]() ![]() Isolierglas mit ![]() ![]() Isolierglas mit ![]() ![]() Isolierglas mit 2x ![]() ![]() Isolierglas mit 2 ![]() ![]() Isolierglas mit 2 ![]() ![]() |
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Sonnenenergienutzung | ||||||||||||
Gläser sind dann optimal für das solare
Bauen, wenn ein guter k-Wert mit einem hohen Gesamtenergiedurchlaßgrad
gekoppelt ist. Hierfür ist es erforderlich, daß die Beschichtung selektiv arbeitet, das heißt, daß sie für kurzwellige Strahlung (Sonnenstrahlen), insbesondere im sichtbaren Bereich, hochtransparent, dagegen für langwellige Wärmestrahlen hochreflektierend ist. Sonnenenergie soll relativ ungehindert in den Innenraum gelangen. Die von den raumbegrenzenden Flächen im Innern ausgehende Wärmestrahlung wird von der Beschichtung (= Wärmefunktionsschicht) reflektiert. Wichtigste Bezugsgröße, vor allem bei großem Verglasungsanteil, ist jedoch der k-Wert der Verglasung, da nur noch ein Bruchteil der solaren Energie genutzt bzw. gespeichert werden kann. |
Quelle: http://www.agsn.de/index.html