Baupsychologie

Wer sich mit dem Gedanken trägt ein Haus zu bauen hat zumindest von Beginn an wage Vorstellungen seiner Wünsche und Anforderungen. Wir haben uns vor der entgültigen Entscheidung für eine konkrete Bauweise mehr oder weniger intensiv über das Angebot auf dem Wohnungsmarkt informiert. 

Informationsquellen, die hierfür genutzt wurden waren zuerst Tageszeitungen, Fachzeitschriften, Rundfunk und Fernsehen. Wir haben uns anfangs passiv informiert, d.h. wir verwerteten Informationen, die ungerichtet an uns herangetragen wurden. Mit zunehmenden Interesse zur Sache wurde gezielter nach Medien Ausschau halten, deren Informationsdichte höher ist. Dabei haben wir uns verstärkt Themen gewidmet, an denen wir ein verstärktes Interesse hatten. Die Auswahl der Themen geschah aus dem Bauch heraus. Der "Bauch" oder besser das "Gefühl" hat bei Entscheidungen oftmals höhere Wertigkeit als der Verstand gehabt. 

Standortfindung

Entscheidend für den Bautyp ist der Standort des künftigen Gebäudes. Der Standort und die Lage des Grundstückes bestimmen die spätere Nutzungsmöglichkeit. Die Erschließungsrichtung (Zufahrt), die Lage der Straße auf der das Leben spielt, die Abgrenzung des Erholungsbereiches Garten und die Anbindung dessen an die Wohnräume spielen ebenso in das künftige Hauskonzept ein, wie die Anordnung der Nachbargebäude oder Lärmquellen in der Umgebung. Entscheidend sind natürlich auch die Möglichkeiten des Bebauungsplanes.

Bautypfindung

Die Bautypfindung ist ebenfalls ein langwieriger Prozess gewesen. Der Besuch von Musterhausausstellung kann diese Entscheidungsfindung entscheidend beschleunigen. Zwar wurden  sämtliche Neubaugebiete, die in erreichbarer Nähe lagen abgefahren um nach "schönen" oder "unschönen" Häusern Ausschau zu halten, jedoch konnten wir in den entsprechenden Ausstellungen die Objekte nicht nur von Außen sondern auch von Innen begutachten. Die Vielfalt ist unüberschaubar gewesen. Wer für die Entscheidungsfindung mehr Zeit investiert hat hinterher zumindest die Wahlmöglichkeit aus einem großen Spektrum von "Erlebnissen" und "Kenntnissen", welche die Planung eines konkreten Objektes zeitlich positiv beeinflussen wird. Entsprechendes Prospektmaterial, Fachzeitschriften der Baubranche und Erfahrungen im persönlichen Lebensumfeld beeinflussten diesen Prozess.

Lebenserfahrungen

Wohl jeder Bauherr hat in seinem Leben nicht mehr zu zählende Häuser von Außen und Innen gesehen. Einige dieser Häuser werden dem Bauherren in positiver, andere in negativer Erinnerung bleiben. Diese Erfahrungen bilden hauptsächlich den Gefühlsanteil, den Bauchanteil bei jeder Entscheidung. Zudem wird der Bauherr eines oder mehrere Häuser oder Wohnungen bewohnt haben, bevor sie/er ihr/sein erstes Traumhaus bauen wird. Die Erfahrungen mit positiven Grundrissen oder Bauformen wird die künftige Entscheidungsfindung beeinflussen. Oftmals aber werden trotzdem "Planungsfehler" wiederholt, finden sich doch in zahllosen Häusern z.B. schlechte Stellflächen und viel verschenkter nicht nutzbarer Platz. Oft wird eben nur so gebaut, wie man es aus der "alten" Wohnung her gewohnt ist.

 

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