Porenbeton
- Gasbeton - Ytong - Hebelstein
Vorteile im Innenausbau:
Porenbeton läßt sich leicht fräsen und bohren. Das glatte Mauerwerk kann direkt verfliest werden.
Grundsätzliche Überlegungen |
Die Bauwirtschaft hat in den letzten Jahren viel getan, um preiswerte Angebote auf den Markt zu bringen. Das ist grundsätzlich erfreulich, weil mehr Familien bauen können. Das gibt aber auch Anlass zur Sorge, weil bisweilen „preisgünstig" und „billig" verwechselt werden. Hier hilft die altbewährte kaufmännische Regel: Je niedriger der Preis, desto größer die Aufmerksamkeit des Käufers. Und Aufmerksamkeit heißt bei Bau-Angeboten schlicht, Zeit und Mühe aufzuwenden, um Leistungsbeschreibungen und Qualitäten genau zu prüfen.
Kosten für den Baustoff |
Kostengünstig bauen heißt nicht vorrangig verzichten. Natürlich kostet ein Haus ohne Keller weniger, aber deswegen ist es noch lange nicht kostengünstig. Es kann durchaus sinnvoll sein, die eigenen Ansprüche im Hinblick auf den Raumbedarf, die kostbaren Fliesen oder die Luxus-Armaturen zu überprüfen, um möglichst früh zum Wohneigentum zu kommen. Aber dann ist es eine Selbstverständlichkeit, daß der Preis der reduzierten Größe und Ausstattung entspricht. Gerade dem Rohbau muß beim kostengünstigen Bauen besondere Aufmerksamkeit gelten. Der größte Fehler wäre es, einfach die Steinpreise zu vergleichen. Das richtige Maß ist der Preis für den Quadratmeter fertige Wand, inklusive Mörtel, Putz, Vorbereitungen für den Innenausbau und Lohnkosten. Und dann müssen die bauphysikalischen Werte verglichen werden. Denn mit der Energiesparverordnung werden die Ansprüche an den Wärmeschutz noch einmal erhöht, und was die Wand nicht bietet, das muß durch teure Fenster und bessere Dämmung von Dach und Decken wieder wettgemacht werden. Nicht zuletzt: Nichts ist so wenig schadensanfällig wie die einschalige Wand.
Die Geschichte den Baustoffes Porenbeton |
Die Geschichte des Porenbetons
begann in Schweden. Dort gelang
dem Architekten Axel Eriksson
1923 zum ersten Mal die labormäßige
Dampfhärtung eines Gemischs
aus Schiefer, Kalk und Aluminium.
1924 wurde dieses Verfahrenpatentiert. Unter dem Namen Gasbeton, der auch heute
noch vielen Leuten geläufig ist, begann der neue Baustoff in den fünfziger Jahren auch seinen Siegeszug
in Deutschland. Und weil das Gas in den Poren schlichtweg Luft ist, spricht man nun von Porenbeton.
Was diesen Baustoff bis heute auszeichnet,
hat ihm schon sein Erfinder
mit in die Wiege gelegt. Porenbeton
hat eine außerordentlich
hohe Wärmedämmung und benötigt
auch für den Bau von Niedrigenergiehäusern
keine zusätzlichen
Dämmaßnahmen. Obwohl
sich Porenbeton mühelos sägen, fräsen und bohren lässt, hat er eine hohe Tragfähigkeit und eignet
sich selbstverständlich auch für
den Mehrgeschoßbau. Als mineralischer
Baustoff kann Porenbeton
nicht brennen und gibt im Feuer
auch keinerlei schädlichen oder
gar giftigen Gase ab.
Alle diese guten Eigenschaften verdankt
der Porenbeton den verwendeten Rohstoffen, dem ressourcenschonenden
Herstellungsprozeß
und vor allem der Luft. Denn es ist
kaum zu glauben: Dieser massive
Baustoff besteht zu rund 80 Prozent
seines Volumens aus Luft und
nur zu ca. 20 Volumen-Prozent
aus Feststoffen. Für die Produktion von 4 bis 5 m3 Porenbeton
sind
tatsächlich nur 1m3 Rohstoffe
erforderlich.
Dabei handelt es sich
um den einheimischen, nahezu unbegrenzt
vorhandenen Rohstoff
Quarzsand, die Bindemittel Zement
und/oder Kalk und Wasser.
Als Treibmittel zur Porenbildung
wird in geringen Mengen Aluminiumpulver
oder -paste zugesetzt.
500 g genügen für 1m3 Porenbeton.
Je nach gewünschter Festigkeitsklasse
werden die Rohstoffe in
unterschiedlichen Anteilen gemischt. Die flüssige Masse wird in
Formenwagen gegossen, und dort „vermehrt" sie sich in einem spannenden
Prozeß: Innerhalb von 1
bis 2 Stunden geht die Mischung
auf wie ein Hefekuchen und wird
standfest. Mit Hilfe straff gespannter
Stahldrähte wird die Masse
dann horizontal und vertikal in die
gewünschten Steinformate geschnitten.
Schließlich erhalten die
Steine oder Platten bei einer Temperatur
von 190 °C und einem
Dampfdruck von 12 bar ihre endgültige
Festigkeit. Damit ist der
Produktionsprozeß abgeschlossen – ein energiearmer Prozeß,
der weder schädliche Emissionen
noch Feinstäube oder Abwasser
freisetzt.
Quelle: Ytong
Die
Ökobilanz von Porenbeton
Die zum Bundesverband Porenbeton
gehörenden Marken-Hersteller
haben für den Baustoff Porenbeton
Ökobilanzen vorgelegt, die den
gesamten Lebensweg erfassen.
Dabei zeigte sich, daß die Nutzung
des fertigen Produkts, also
des gebauten Hauses, für die
Energiebilanz die größte Rolle
spielt. Denn schließlich wird ein
Haus in unseren Breiten meist über
mehr als die Hälfte des Jahres beheizt.
Dabei werden unwiederbringliche
Energieträger wie Öl
und Gas verbraucht, und es entsteht
entsteht
das klimaschädigende CO2.
Aber auch wenn wir derzeit lernen,
die Sonne als beliebig verfügbare,
kostenlose Energie zu
nutzen, macht das nur Sinn in einem gut wärmegedämmten Haus.
Die Summe der guten Eigenschaften
dokumentieren die Hersteller
Hebel, Porit und Ytong mit dem
DIN plus-Zeichen für herausragende
Produkte. Geschaffen wurde
dieses Qualitätszeichen vom weltweit
anerkannten DIN Deutsches
Institut für Normung e.V. Es steht
für den Mehrwert, den Porenbeton
dieser Marken über die einschlägigen
Normen hinaus bietet.
Porenbeton ist der einzige Massivbaustoff mit
einer Wärmeleitfähigkeit R =
0,09 W/(mK) in
den Rohdichteklassen 0,30, 0,35 und 0,40. Das
bedeutet: Bereits eine einschalige 30 cm dicke
Wand bietet einen Wärmedurchgangskoeffizienten
k = 0,28 W/(m2 K).
Bei einer Wanddicke von
36,5 cm sinkt der k-Wert
auf 0,23. Durch eine
Wandkonstruktion aus Porenbeton wird damit der
zulässige Heizwärmebedarf nach Wärmeschutzverordnung
um 25 bis 30 %
unterschritten – das
Gebäude erreicht Niedrigenergiehausstandard
ohne zusätzliche Dämm-Maßnahmen.
Aus 1 m3 festen
Rohstoffen Quelle: Hebel
Baustoffe | Dichte kg/dm³ | Primärenergie-inhalt (kWh/m³) |
Klinker-Mauerziegel | 2,0 | 1732 |
Ton-Hochlochziegel | 1,2 | 870 |
Porenziegel | 0,8 | 545 |
Porenbetonsteine (Gasbeton) | 0,55 | 475 |
Blähton-Leichtbetonsteine | 0,7 | 475 |
Brettschichtholz | 0,6 | 420 |
Kalksandsteine | 1,4 | 339 |
Normbeton B 25 | 2,3 | 306 |
Polystyrol-Hartschaum | 0,03 | 269 |
Bauschnittholz | 0,55 | 151 |
Quelle: http://www.hallo-celle.de/passivhaus/produkte/baubiologie/inhalt_baubiologie2.html
Andere Darstellung:
Übersicht 3: Primärenergieinhalt PEI von Baustoffen (Beispiele)
Baustoff |
Rohdichte |
Energiebedarf |
E-Bedarf |
kg/m3 |
kWh/t |
kWh/m3 |
|
Bimsbetonsteine |
700 |
290 |
203 |
Kalksandsteine |
1400 |
242 |
339 |
Blähtonbetonsteine |
700 |
678 |
475 |
Porenbetonsteine |
550 |
863 |
475 |
Leichtmauerziegel |
800 |
681 |
545 |
(porosiert mit Styropor) |
|||
Betondachsteine |
2300 |
206 |
474 |
Dachziegel |
2000 |
754 |
1508 |
Normalbeton B 25 |
2300 |
196 |
451 |
Quelle: Jörg Brandt, Behaglich Wohnen in Betonbauten, in: "das bauzentrum", Heft 5/1996, Tafel 6 // http://www.fes.de/fulltext/fo-wirtschaft/00374004.htm Nachlesen lohnt.
Primärenergieinhalte
von Baustoffen Bei Betrachtung der Energiesituation soll auch die Herstellungsenergie nicht unberücksichtigt bleiben. Dieser sog. "Primärenergieinhalt" eines Baumaterials setzt sich zusammen aus dem direkten Energiebedarf, der bei der Produktion im Herstellerwerk entsteht; indirekten Energiebedarf, der bei der Erzeugung von im Endprodukt verwendeten Rohstoffen entsteht; indirekten Energiebedarf, der anteilmäßig in den Produktionsanlagen enthalten ist. Dies übertragen auf die gängigen Außenwand-Konstruktionen ergibt: |
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Eine andere Darstellung:
Erforderlicher Primärenergieeinsatz bei der Herstellung für Wandbauarten mit gleichem Wärmedämmwert k = 0,40: Die einschalige Ziegelwand nimmt einen Spitzenplatz ein.
1) Angaben zum Primärenergieverbrauch aus: "Primärenergie und
Emissionsbilanz von Dämmstoffen", Institut Wohnen und Umwelt Darmstadt,
Dipl.-Ing. Wolfgang Feist.
2) Angaben über Ziegel: "Energiebedarf und Freisetzung von Kohlendioxid
bei der Produktion von Mauerziegeln"; Dr.-Ing. Karsten Junge, Institut für
Ziegelforschung e.V. Essen, veröffentlicht in "Ziegelindustrie
International" Nr. 12/89.
3) 24 cm Ks 1,4 t/m² und 10 cm Thermohaut. Für die Wände 1, 2, 4 und 5
wurden Mauersteine mit der Wärmeleitzahl * = 0,16 W((m * k) gewählt. Der
k-Wert für die Wand 3 wurde dem Kalksandstein-Baukalender 1990 entnommen.
Quelle: "Brücken zum umweltbewußten Bauen und Wohnen" 1/92 - Seite
7. Ziegel-Information, Bonn. // http://www.baunet.de/wienerberger/technische-info/ziegel-10-kaempfer/seite1.html
Kleben oder Mörteln - Aufklärung tut Not |
Oft wird bei der Verarbeitung von Gasbetonsteinen im Dünnbettverfahren der Begriff "Kleben" verwendet, wobei im Dickbettverfahren immer der Begriff "Mörteln" gebräuchlich ist. Die Assoziation kleben vermittelt dabei einen negativen Eindruck. Oft wird auch in der Literatur angegeben, dass die Dünnbettkleber Schadstoffe enthalten, die bei Klebern gerne vermutet werden. Tatsächlich wird jedoch auch im Dünnbettverfahren mit Mörtel und nicht mit Klebern gearbeitet. Die Mörtel sind nur wesentlich feinkörniger und haben einen höheren Bindemittelanteil als in Mörtel, die für das Dickbettverfahren gebräuchlich sind.