10.11.2002

Das Dach unseres Passivhauses

 

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Die Planung unseres Daches haben wir uns bisher nicht leicht gemacht. Prinzipiell werden wir ein sehr hochwertiges Dachsystem realisieren, welches System jedoch zum Einsatz kommt stand zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch nicht abschließend fest, da die Rückantworten auf Ausschreibungen noch nicht abgeschlossen sind.  An das Dachsystem werden hohe Anforderungen gestellt.

Derzeit muss Bauweise.net  bzw. der Bauherr noch eingestehen, dass detaillierte Kenntnisse im Holzbau noch nicht vorhanden sind. Ein Jahr reicht nicht aus um sich intensiv mit allen Gewerken auseinander zusetzen. Als Bauherr haben wir auch nicht den Anspruch mehr Fachwissen als Architekt und Fachplaner zu besitzen, darauf sei an dieser Stelle wieder einmal hingewiesen. Der Bauherr (www.bauweise.net ist eine private Domain) versucht vor Entscheidungen die hierfür notwendigen Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten. Wir (der Bauherr, bzw. die Baufamilie) sind dabei auf Spezialisten angewiesen. Unabhängige Berater zu finden ist nicht immer einfach. Systemlösungen im Passivhausbereich sind oft teuer. Gute Lösungen sind selten, Konkurrenten gibt es wenige. So sind die Systemlösungen im Dachbereich rar.

Derzeit kennen wir neben dem klassischen Zimmermannsdach zwei Systeme, die im Passivhausbereich zum Einsatz kommen können: TJI-Träger und Haller-Systemdach. Die Vorteile der TJI-Träger haben wir bereits vor mehreren Wochen im Forum bei www.bau.net disskutiert. Das Haller-Systemdach ist relativ unbekannt. Auswertungen der beim Passivhausinstitut in Darmstadt registrierten Passivhäuser zeigen zudem, dass das Hallerdach laut den Listen des Passivhausinstitutes bisher nur dreimal eingesetzt wurde, während TJI-Träger bei nahezu jedem fünften Passivhaus zum Einsatz gekommen sind. Wie wir unser Dach Ende Dezember 2002 errichten werden, wird sich in den nächsten drei Wochen entscheiden. Wir prüfen derzeit alle noch denkbaren Varianten sowohl aus bauphysikalischer als auch ökonomischer Sicht.

 

 

Das TrustJoist-System besteht aus drei "High-Tech-Komponenten", die alle bauaufsichtlich zugelassen sind (zur Ergänzung: Das Gegenstück zu unserem dach bildet der Misapor Schaumglasschotter unter der Bodenplatte des Kellers. Misapor hat die Zulassung derzeit erst beantragt...). TJI-Träger, TimberStrand LSL Rähm/Schwellen/Randbohlen und Parallam PSL Balken (hört sich alles schön an...)

Die TJI-Träger bestehen aus Microllam-Funierschichtenholz und OSB-Platten. Vom Aufbau her ähnelt der Träger einem H-Stahlträger. Das Funierschichtenholz bildet die Gurte, die OSB-Platte das Stegmaterial. Parallam ist Funierstreifenholz also eine Art Konstruktionsholz, das aus Funierstreifen zusammengeleimt ist. Die hohe Stabilität von Funierholz ist vielen aus dem Heimwerkerbereich bereits bekannt. Timberstand ist ein Langspanholz, also auch ein technisches Konstruktionsholz. Frameworks macht kein Geheimnis aus seinem Produkten. So wird z.B. Timberstand aus Pappelholz hergestellt. Die Stämme werden entrindet und in dünne Späne geschält. Ausreichend lange Späne werden nach dem technischen trocknen mit wasserfestem PU-Leim besprüht und anschließend in einem Pressbett zu einem Presskuchen gepresst. Der Ku chen hat am Ende eine Länge von 10,5 Meter und eine Breite von 2,5 Meter. Dieser Kuchen wird dann in die entsprechende Bauteile zerteilt, fast ohne Abfall.

 

Beschreibung

TJI® Träger sind Doppel-T-Träger, bei denen die Gurte aus Microllam® Furnierschichtholz und die Stege aus OSB Performence PlusTM bestehen. Gurte und Steg werden unter Verwendung einer wasserresistenten Verleimung durch Hitze und Druck zusammengefügt, so daß dadurch ein Höchstmaß an Steifigkeit und Maßhaltigkeit garantiert wird.

Die Herstellung der Keilzinkungen im Steg sowie die Verklebung von Gurt und Steg erfolgt mit Phenol-Resorcinharz-Klebstoff nach DIN 1052-1.
 

Technische Grundlagen

DIN 1052-1 bis 3
DIN 68800-2
Z-9.1-277
 

Kennzeichnung

Die Kennzeichnung mit dem Übereinstimmungszeichen erfolgt auf den TJI®-Balken oder -Stielen und/oder deren Lieferschein.

Darüber hinaus müssen die TJI®-Balken oder -Stiele sowie deren Lieferscheine mit folgenden Angaben versehen sein: Bezeichnung des Zulassungsgegenstandes (Typ), Herstellwerk und Tag der Herstellung.
 

Träger-Abmessungen
 

Werk-Typ

Gesamthöhe

Gurt

Steg

 

H
[mm]

b
[mm]

h
[mm]

d
[mm]

TJI/ProTM 250

200*
241
302
356
406

45

38

9,5

TJI/ProTM 350

58

TJI/ProTM 550

89

11,1

*) 200 mm hoher Träger sollten ausschließlich als Dachsparren verwendet werden.

Lieferlängen: bis 22,0 m
 

Anwendungen

Die Doppel-T-Balken dürfen laut Zulassungsbescheid für Geschoßdecken, als Sparren von geneigten Dächern mit und ohne Wärmedämmung, als Pfetten sowie für Flachdächer mit oberseitiger Wärmedämmung verwendet werden, sofern Brandschutzbedingungen dem nicht entgegenstehen.

Die Typen TJI/Pro-250, TJI/Pro-350, TJI/Pro-550 dürfen auch als Stiele innerhalb von Wandtafeln für Holzhäuser in Tafelbauart gemäß DIN 1052-3 verwendet werden.

Die Anwendung darf jeweils nur für vorwiegend ruhende Verkehrslasten gemäß DIN 1055-3 erfolgen.

Innerhalb dieses Anwendungsbereiches dürfen die Balken in allen Fällen eingesetzt werden, in denen Holzwerkstoffe der Holzwerkstoffklasse 20 oder 100 nach DIN 68800-2 zulässig sind.

Das Haller-Dach ist im Gegensatz zu Trusjoist ein vollständiges Systemdach, das nicht nur die Träger sondern auch die Dämmmaterialien zwischen den Trägern beinhaltet. Das Haller-Systemdach wird in drei Varianten angeboten, Haller Compakt, Kombi und Haller Passiv. Wir haben bei der Fa. Haller umfassenderes Informationsmaterial zum System angefordert. Bis dises bei uns eintrifft, können wir leider wenig zum System wiedergeben. Ins interessieren neben den ökonomischen Faktoren natürlich auch der genaue Aufbau des Systems. Bisher ist uns nur bekannt, dass die Träger aus Holz und Hartschaumstoff bestehen und die Dämmung aus Mineralsfaserplatten aufgebaut ist. Zeichnungen des Systems finden sich auf der Homepage von www.hallerdach.de , allerdings sind keine Detailzeichnungen und Detailangaben zu den verwendeten Werkstoffen verfügbar.

 

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