24.09.2003

Außendämmung Teil II

Um den Passivhausstandard zu erreichen reicht es bekanntermaßen nicht aus, lediglich die Dämmstärke zu erhöhen, sondern es muss zudem erhöhtes Augenmerk der wärmebrückenfreien Konstruktion und dem fachgerechten Umgang mit dem Material gewidmet werden.  

Gemäß der in unserem Grundlagenteil bereits beschriebenen notwendigen Überdämmung der Fensterrahmen führen wir mittels Marmorit Systemkomponenten eine volle Stocküberdämmung aus.

Die Luft- und Winddichtheit der Gebäudehülle, sowie aller Fenster und Türen wird mittels innerer und äußerer Winddichtung hergestellt. Die Verbindung der dämm- und winddichtenden Elemente erfolgt mittels dauerelastischen Klebebändern.

Zur Vermeidung von Wärmebrücken ist die Vermeidung- und Durchstoßungsregel beim Passivhaus strikt anzuwenden. Um statischen Bedürfnissen trotzdem Rechnung tragen zu können, werden vom Passivhausinstitut zertifizierte Systemkomponenten aus dem Hause Marmorit verwendet. 

Eine 20 cm Außendämmung bei gleichzeitiger Vollüberdämmung der Fensterrahmen verringert den Sichtwinkel und damit natürlich auch das Einfallen von Sonnenlicht außerhalb der Mittagszeit. Marmorit Flixx - ein Steinwolllichtkeil bringt für die Fenster auf der Sonnenseite hier spürbare Verbesserungen.

Der Übergang zwischen dem Kehlblech (Anschluss Dach an Wand) und der Wand wird bei uns wieder mit einem Standard Marmorit Systembauteil, einer Quix Sockelanschlussdämmplatte mit zusätzlicher Tropfkante hergestellt.  

Durch die 200 mm dicke Dämmung ist unser Haus warm eingepackt - wir erzielen mit unserem Wandaufbau einen U-Wert von 1.3 W/m²K (von Innen: 2 mm Marmorit Kalkputz Glätte, 4 cm Marmorit Rotkalk Kalkputz, 25 cm Hebelstein PPW2, 20 cm Marmorit Polystyroldämmplatte mit Nut- und Feder, sowie einem noch anzubringenden Marmorit Panzerputz von bis zu 1 cm Stärke) - somit weisen inzwischen alle Bauteile den  Passivhausstandard auf.

Es ist nicht möglich, die gesamte Produktpalette aller Hersteller zu kennen. Nicht zuletzt deshalb schätzen wir den persönlichen Kontakt zu Herrn Kölle (Gebietsleiter Marmorit Baden-Württemberg), von dem wir bereits am 24.09.2002 unverbindlich eine qualifizierte Beratung erfahren durften, sowie der Beratung und Unterstützung von Herrn Bröckel durch Herrn Elischer, Fa. Marmorit (Bild) direkt auf der Baustelle.

Bis auf zwei Terrassentüren sind die Fenster auf der Süd-,  Ost- und Nordseite feststehend ausgeführt und kommen so mit normalen Fensterbänken aus, die wärmebrückenfrei ausführbar sind. Die beiden Fenstertüren benötigen jedoch trittfeste Austrittsbänke, welche durch Tragkonsolen gestützt werden müssen. Übliche Stahlwinkel scheiden aufgrund der Wärmeleitfähigkeit aus.  

Marmorit Systemkonsolen sind dagegen vom Passivhausinstitut, Dr. Wolfgang Feist in Darmstadt zertifiziert und können in die Dämmebene integriert werden, ohne dass die Durchdringungsregel verletzt wird. Der Kunststoff hat eine weit niedrigere Wärmeleitfähigkeit als Metall, bei ähnlicher Stabilität. Der Zuschnitt auf das bauseits notwendige Maß erfolgt mittels Säge, die Kanten werden anschließend entgratet. 

Die Marmorit Austrittsbank (Edelstahl mit Leichtbetonkern) ist ebenfalls vom Passivhausinstitut zertifiziert. Die Edelstahloberfläche ist Korrosionsgeschützt, der Leichtbetonkern hält dynamischen Belastungen Stand.

Die bereits oben angesprochene Quix Sockeldämmplatte im Detail. Auf den Polystyrolblock ist eine Purenitplatte aufgeklebt, die als Trägerelement für die Tropfkante dient. 

Wie bereits oben beschrieben, werden um die Fenster der Südseite unseres Hauses sogenannte Lichtkeile aus Steinwolle (Marmorit Volamit) verwendet.  Während bei der Haustüre ausschließlich der ästhetische Eindruck der Elemente im Vordergrund steht, verbessern die industriell vorgefertigten Elemente bei Südfenstern die mögliche Tageslichtnutzung und bewirken damit eine verbesserte passive Solarnutzung.

Weiterer Vorteil ist natürlich der verbesserte Sichtwinkel nach außen, der bei den restlichen Fenster etwas eingeschränkt ist. Die Integrierung von zwei Putzschienen erleichtert Herrn Bröckel zudem das Aufbringen des Putzes. Nicht zu vergessen ist zudem, dass der durch die DIN vorgeschriebene Brandschutz über den Fenstern, nun um das gesamte Fenster vorhanden ist. 

Auch der Marmorit Lichtkeil Flixx besitzt am Fußelement eine dreieckige Purenitplatte, die überputzbar ist. Dekorativer ist wahrscheinlich der Belag mit einem Fliesenstück.

Die Polystyrolplatten und die Volamitelemente (Marmorit Quix und Flixx) werden mit Marmorit Lustro Mikrofaserklebemörtel auf den Hebel PPW2 geklebt. Dübel werden nur im Sockelbereich verwendet. 

Ein weiteres Systemelement, das nächste Woche zum Einsatz kommen wird, ist ein sogenannter Montagezylinder für unsere Schiebeläden der Fa. Müller. Der Marmorit Passivhaus Montagezylinder besteht aus einem 18 cm dickem hochwärmegedämmten Hartkunststoff auf den zwei Purenitplatten aufgeklebt sind, die wiederum mit Kunststoff zwecks Wärmebrückenfreiheit getrennt sind.    

 

Angebracht werden 10 Montagezylinder über und unter den großen Südfenstern auf die dann ein Schienensystem für die schweren, elektrisch betriebenen und EIB-gesteuerten Schiebeläden der Fa. Müller befestigt wird. Für die ganz Neugierigen: Vorbild für unsere Schiebeläden war das Objekt Gymnasiumstraße, unser Schiebemechanismus wird nur etwas komplizierter.

Ebenso werden die Montagezylinder zur Aufnahme der Außenbeleuchtung benötigt, die an der Westwand angebracht wird.

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