Die Anforderung für Gebäude mit
Zu-/Abluftanlagen (Niedrigenergiehäuser - der Grenzwert beträgt eine
Luftwechselrate pro Stunde) kann nur durch eine bessere Planung, Arbeitsqualität
und Ausführung erreicht werden. Sinngemäß gilt das nachfolgend Gesagte auch für
Gebäude mit Fensterlüftung
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Anschlüsse
der Dichtschichten untereinander
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Diese Anschlüsse der Dichtbahnen können
durch eine mindestens 10 cm breite Überlappung und mechanische Befestigung
erfolgen. In der Regel werden diese Dichtbahnen mit geeigneten Klebebändern
oder Klebstoffen miteinander verbunden.
Verarbeitungshinweise für
Dichtpappen (B.I.Moll)
Befestigung der armierten Dichtpappe mit Tacker quer zu den Sparren, Dichtung
erfolgt durch umgeklappten angetackerten Stehfalz mit Dichtraupe.
(Quelle: Wärmebrücken, Luft- und Winddichte)
Abdichtung mit Dichtraupe
Abdichtung von luftdichten Platten mit Dichtraupe und
Klebeband.
Abdichtung von luftdichten
Platten mit Dichtraupe und Klebeband
(Quelle: Wärmebrücken, Luft- und Winddichte)

Ausbildung eines dichten Falzes
(Quelle:
Wärmebrücken, Luft- und Winddichte)

Luftdichte Verbindung der
Fußpfette zur Dachschalung
Luftdichte Verbindung der Fußpfette zur Dachschalung, die darüberliegende
Dampfbremse muß ebenfalls (möglichst am selben Brett) an die Dachschalung
geklebt werden.
(Quelle: Wärmebrücken, Luft- und Winddichte)

Stoß nach unten
umgeklappt und angetackert

Winddichtung

Winddichtung
Bei Verwendung von
plattenförmigen Werkstoffen ist die Stoßausbildung luftdicht entsprechend den
Herstellerangaben auszuführen.
Das bedeutet:
Folien müssen mindestens 10 cm überlappt werden. Um optimale Ergebnisse zu
erzielen, sind Folien zusätzlich mit entsprechenden Klebebändern
(doppelseitiges bzw. einseitiges, gewebearmiertes Spezialklebeband; keinesfalls
Teppich- oder Paketklebebänder) abzudichten.
Pappen und Papiere werden auf glatte Innenverkleidungen geklebt (vielfach wie
eine Tapete) oder im Sparrenbereich durch Ausbildung eines geklebten
doppelfalzförmigen Stoßes auf Sparren angeklammert.
Holzwerkstoffplatten (meist Holzweichfaserplatten) als Dichtebene sind mit Hilfe
von Nut-Federverbindungen dicht zu stoßen und vielfach winddicht zu verkleben.
Holzwerkstoffplatten ohne Nut-Federverbindung sind prinzipiell winddicht zu
verkleben.
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Anschlüsse
der Bauteilschichten zu anderen Bauteilen
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Insbesondere die Fugen, z.B. Wand
und Dachschräge, sind aus der Erfahrung eine der Hauptursachen für
Leckstellen. Die Luftdichtschichten sind auch bis an Fenster, Türen und Dachflächenfenster
heranzuführen und abzudichten, da sonst Schwachstellen vorliegen.
Unterspannbahn Anbringung der
diffussionsoffenen, wasserabführenden Unterspannbahn von außen bei nachträglicher
zusätzlicher Dämmung in der Sanierung.
diffusionsoffene, wasserabführende
Unterspannbahn
Dampfbremse
Arch. Rainer, Anschluß der Dampfbremse innen dauerhaft elastisch mit dem
Mauerwerk verklebt.
(Quelle: Wärmebrücken, Luft- und Winddichte)
Thermographieaufnahme
Thermografieaufnahme, Amt d. oö. Landesregierung: Leckstellen im Pfettenbereich
als kühle Zonen deutlich sichtbar.
Luftdichtung - Pfette
Anschluß der Luftdichtung an die Pfette.
Anschluß -
Luftdichtung II
Aus diesem Grund sind die
Luftdichtschichten in diesem Bereich besonders sorgfältig auszuführen.
Die Anschlüsse sind entweder durch Klebebänder oder Klebstoffe miteinander zu
verbinden bzw. durch den Einsatz von geeigneten Fugenbändern bzw. Dichtmassen
abzudichten. Diese Fugenausbildungen und Abdichtungen sind entsprechend zu
planen. Ein nachträgliches "Verschmieren mit Silikon" ist keinesfalls
geeignet.
Man versteht darunter folgendes:
Bei Vorhandensein eines festen Flankenanschlusses sollten vorkomprimierte (auf
ein Fünftel ihrer Ursprungsdicke) Fugendichtungsbänder (Kompribänder) aus
Polyurethan (PUR) eingesetzt werden. Die Bänder quellen nach dem Einbau auf und
verschließen Unebenheiten luftdicht.
In Fugen können Dichtungsschnüre z.B. aus Butylkautschuk, PUR etc. unter Druck
mit Hilfe von Klemmleisten oder Ähnlichem eingepreßt bzw. spritzfähiger
Kleber aus Butylkautschuk oder Kleber aus Naturlatex/Harzen/Casein in Verbindung
mit abschließenden Anpreßleisten eingesetzt werden.
Verschraubte Anpreßleisten und Streckmetall als Putzträger kommen zum Einsatz
beim Einputzen von Dichtungsbahnen im Anschluß an Massivbauteile.
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Anschluß
der Wände untereinander |
Alle vorher erwähnten Maßnahmen
haben das Ziel, eine lückenlose und ungestörte Luft- bzw. Winddichtebene zu
schaffen. Dies erreicht man im Holzbau durch vorkomprimierte Dichtungsbänder
und/oder Ausspritzen der restlichen Fugen mit flüssigem Klebstoff. Auf der
Innenseite kann eine überlappende Dampfbremse und auf der geputzten Außenseite
ein Außenwand-Wärmedämmverbundsystem angebracht werden.
Im gemauerten Bereich ist auf eine sorgfältige Ausmörtelung zwischen den
Mauersteinen sowie auf einen sauber aufgebrachten Innen- und Außenputz zu
achten, bei Wärmedämmverbundsystemen ist eine vollflächige Verklebung
vorzuziehen.
Im geschalten Außenwandbereich (Giebel, Kniestock etc.) muß unter der Schalung
eine winddichte Ebene in Form von Unterspannbahnen, Bitumenpappen,
Holzwerkstoffplatten und dgl. eingebracht werden.
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Anschluß
der Wände zu Decken |
Man unterscheidet zwischen dem
Anschluß zur Kellerdecke bzw. Fundamentplatte und dem Anschluß zur Geschoßdecke.
Beim Anschluß zur Kellerdecke bzw. Fundamentplatte im Massivbau sollte die
Mauer nicht über die Kellerdecke hinauskragen. Wo dies nicht möglich ist, muß
die vorkragende Untersicht luftdicht verputzt werden. Zusätzlich sollten die
Mauerziegel satt auf der Kellerdecke aufgebracht werden. Im Holzbau ist die Außenwand
satt auf ein Mörtelbett oder besser MaFund-Streifen zu setzen. Die Dampfbremse
der Wand ist unter dem Estrich und der Trittschalldämmung auf die Rohdecke zu führen,
sodaß der Estrich die überlappende Dampfbremse der Außenwand auf die
Kellerdecke bzw. Fundamentplatte drückt.
Der Anschluß zur Geschoßdecke sollte im Holzbau mit Kompribändern erfolgen.
Zusätzlich sind jeweils die Dampfbremsen überstehen zu lassen, sodaß eine Überlappung
erfolgt, welche mit Klebebändern verklebt wird.
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Anschluß
der Dachschräge zu Wänden bzw. Decken |
Das aufsteigende Giebelmauerwerk
wie auch der Abschluss der Drempelwand sind Anschlußpunkte mit hohem
Luftleckpotential, dem durch sorgfältige Ausbildung der Luftdichtung
entgegengewirkt werden muß. Beim Neubau bietet sich das Einputzen der
Luftdichtung unter einem Streckmetallstreifen an. Eine andere Möglichkeit wäre
der Einbau mit Kompribändern zwischen Giebelwand und Dachschrägenanschluß
Luftdichtung - Dichtband -
Klebeleiste
Anschluß der Luftdichtung (Dampfbremse) mit Dichtband und Klemmleiste.
Anschluß - Luftdichtung I
Mauerwerksanschluß
Mauerwerksanschluß ans Dach, Zeichnung Thermie Altbau.
Dach Giebelanschluß
Anschluß Dachschräge an
Mauerbank: Durchdringungen der Sparren durch die Außenwand (Kniestock) sind nur
mit größtem Aufwand dicht zu bekommen. Hierbei ist die Luftdichtung
(Dampfbremse) der Dachschräge möglichst bis zum Boden herunterzuführen und
dort unter dem Bodenaufbau (Estrich) zu sichern, da die Fuge zwischen Mauerwerk
und Fußpfette praktisch immer undicht ist. Eine weitere Variante wäre der
Einsatz eines Spatzenbrettes entweder auf der Mauerbank oder an der Drempelwand.
Anschluß eines Spatzenbrettes
zur Lagesicherung der PAE-Folie
(Quelle: Wärmebrücken, Luft- und Winddichte)
Durchdringende Sparren müssen mit einer Klebemanschette abgedichtet werden.
Abdichtung der Sparren
Abdichtung der Sparren von außen vor Anbringung des Wärmedämmverbundsystems,
aus Thermie Altbau Schweiz.