Luft- & Winddichtungskonzept |
Um eine ausreichende Dichte der Gebäudehülle zu gewährleisten, ist ein konsequent geplantes und lückenlos umgesetztes Dichtekonzept erforderlich. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten:
Unter Luftdichte wird die Verhütung jeglicher Strömung in Richtung des
Dampfdruckgefälles verstanden; d.h. das Eindringen von Luft in das Bauteil (von
innen nach außen). Die Luftdichteebene wird in der Regel auf der Innenseite von
Außenbauteilen angeordnet.
Von Winddichte ist die Rede, wenn Außenluft nur insofern am Eindringen
gehindert wird, daß sie nicht in die Wämedämmschicht gelangt und somit die Dämmeigenschaften
des Bauteils nicht beeinträchtigt werden. Die Winddichteebene wird generell auf
der Außenseite der Umfassungsbauteile angebracht.
Sämtliche Details müssen bereits in der Planung berücksichtigt werden, nachträgliche
Korrekturen am Bau sind kaum mehr möglich.
Außenanordnung |
Die Winddichteebene wird konsequent außerhalb der Tragkonstruktion angeordnet.
Der Vorteil dieser Ausführungsvariante ist, daß die Luftdichteebene meist nur geringe Durchbrüche aufweist und das Eindringen der Außenluft in die Konstruktion verhindert. Sie wird auch häufig bei Sanierung von bewohnten Gebäuden angewendet bzw. wenn die Tragkonstruktion innenseitig sichtbar bleiben soll. Sie erfordert jedoch in den meisten Fällen eine zusätzlich anzubringende Bauteilschicht.
Innenanordnung |
Die Luftdichteebene wird konsequent innerhalb der Tragkonstruktion angeordnet.
Sie bietet den Vorteil, daß die in der Regel
verwendete Dampfbremse gleichzeitig als Dichtebene eingesetzt werden kann. Sie
wird bei den meisten Holzhausbauten sowie Dachausbauten (auch nachträglich)
durchgeführt.
Durch die zahlreichen Durchbrüche dieser Dichtungsebene, z.B. durch
Elektroinstallationen, ist eine sorgfältige Verarbeitung und Vorplanung
unabdingbar.
Mischformen |
Zwischen der Ausführung Außen- und Innenanordnung gibt es eine Vielzahl von
Mischvarianten. Diese werden insbesondere bei mehrschaligen Aufbauten (z.B.
zweischaliges Mauerwerk, Holzriegelkonstruktion) angewandt. Eine Variante, die
jene Vorteile der Außen- und Innenanordnung kombiniert, wäre die Anordnung
einer luftdichten Schicht unter einer Installationsebene. Ausführung
der Luft- bzw. Winddichteebenen Bei der Ausführung ist zu beachten, daß sich
das in Frage kommende Material für seinen jeweiligen Einsatz eignet. Grundsätzlich
sollte auf folgende Eigenschaften geachtet werden:
Die Materialien müssen luftdicht sein.
Die eingesetzten Materialien müssen untereinander verträglich sein
(Dichtungsbahnen und Klebemittel sind aufeinander abgestimmt).
Die Materialien sollten die technisch erforderlichen Eigenschaften dauerhaft
aufweisen wie z.B. Feuchtigkeits- und UV-Beständigkeit, Reißfestigkeit.
Die Luftdichtung befindet sich immer auf der warmen Seite der Konstruktion zum
Innenraum.
Eine weitere Dichtebene über der Dämmung zur Außenluft hin ist vorteilhaft,
da die Dämmwirkung der Dämmstoffe in manchen Fällen durch Hinterspülung mit
kalter Luft um gut ein Drittel abnimmt.
Diese Winddichtung befindet sich immer auf der kalten Seite der Konstruktion.
Abhängig von der Einbaulage sollten die Materialien für außen
dampfdiffusionsoffen bzw. innen dampfdiffusionsdicht sein.
Die Verarbeitungsrichtlinien der einzelnen Hersteller sind dabei exakt
einzuhalten. Grundsätzlich sollte man folgende Ausführungshinweise berücksichtigen: